Bearbeitung von Edelsteinen
Einige Edelsteine waren wegen ihrer Härte schon von Anfang an zur Herstellung von Werkzeugen bestimmt. Andere boten sich mit ihrer außerordentlichen Schönheit als Schmucksteine an. Da die oft unzureichende Menge an hochwertigen Steinen die Nachfrage nicht befriedigen konnte, begann man allmählich auch Stücke von geringerer Güte durch ästhetische oder optische Betonung (Gravieren, Schleifen, Bohren) oder durch gezielte Formgebung (durch Spalten oder Schneiden) aufzubessern. Hier beginnt die Geschichte der Bearbeitung von Edelsteinen. Die Art und Weise der Bearbeitung hing vor allem von den Eigenschaften und der Qualität der Edelsteine, ebenso von der technischen Ausrüstung der Handwerker ab. Das Ergebnis der Bearbeitung mußte jedoch immer dem gleichen Zweck gerecht werden: Einen farbig, optisch und in der Form vollendeten Stein zu schaffen, der die Aufmerksamkeit auf sich zog. Zu den Grundtechniken der Bearbeitung von Edelsteinen gehörte in der Vergangenheit zuerst das Spalten, später noch das Gravieren, Bohren, Schleifen und Schneiden. In neuerer Zeit werden verschiedene Kombinationen dieser Techniken verwendet.
Das Kennen der Steine, ihrer Eigenschaften und der erwähnten Technologien ermöglichte schließlich eine Bearbeitung zu immer wirkungsvolleren und effektvolleren Formen (von unregelmäßigen Gemmen bis zu mugeligen Cabochons) hin. Höhepunkt wurde das Schleifen der Edelsteine, das die Kristallfläche nachahmte und zur Entstehung raffinierter Facettenschliffe führte, die auf vollkommene Weise die optischen Vorzüge dieser Steine ausnützten, jede Bearbeitungsart der Edelsteine zum Beispiel Tafelschliff, Cabochonschliff, Facettenschliff, Trommelschleifen erfordert jedoch eine andere Art der Auswahl des Rohstoffs. So müssen z.B. für den Facettenschliff vollkommene Rohstoffe ohne Verunreinigungen, Inklusionen oder Spaltrisse und mit markant ausgeprägter Farbe ausgesucht werden. Für Cabochons können zwar gewisse Sprünge in Kauf genommen werden, die Farbe darf aber weder zu hell noch zu dunkel sein.
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