Veredelung von Edelsteinen
Die Veredelung ist ein Prozeß, bei dem es ohne Veränderungen der ursprünglichen chemischen Zusammensetzung, beziehungsweise es ohne grundsätzliche Eingriffe in die physikalischen Eigenschaften zu einer ästethischen Betonung, zu einer Aufwertung, des Erscheinungsbildes des Edelsteines kommt. Meistens wird die Farbe des Steins hervorgehoben oder abgeschwächt, oder es werden kleine Mängel, wie Sprünge, Fahnen, Poren u.ä. retuschiert. Der vieleicht bekannteste Veredelungsprozess ist das Färben der Achate und Chalcedone. Geeignete poröse Steine werden mit Farbstoffen oder anderen Reagenzien getränkt, die die gewünschte Farbe entweder direkt oder durch Einwirkung der Laugen, Säuren oder Wärme hervorrufen. Eine Intensivierung (bei Aquamarin, Saphir), Abschwächung (bei Morion, Rauchquartz) oder sogar Veränderung (bei Turmalin, Zirkon, Topas, Amethyst) der Farbe kann durch direkte Wärmebehandlung auftreten. In jüngerer Zeit verwendet man zur Intensivierung der Farben von Edelsteinen oft Strahlung (Diamant, Aquamarin, Rauchquartz, Perlen u.a.). Bei einer Teilrekonstruktion oder Retusche wird der Edelstein bis zur Sättigung mit verschiedenen Ölen, Harzen oder anderen Reagenzien getränkt. Zur Veredelung lässt sich auch das Homogenisieren von Bruchstücken und Splittern einiger Edelsteine unter Druck und Wärmeeinwirkung (bei Türkis, Bernstein) zählen. Es handelt sich dann hierbei um sogenannte rekonstruierte Edelsteine. Bei Diamanten werden in neuerer Zeit mit Hilfe des Lasers Inklusionen (Einschlüsse) beseitigt. Der dabei entstandene Kanal wird mit stark Licht brechendem Spezialglas gefüllt.
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